Immobilienmarkt Deutschland & globale Wirtschaft – Einordnung 2025
- info2946
- 19. Juni
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Immobilienmarkt Deutschland & globale Wirtschaft – Einordnung 2025
Die Entwicklungen auf dem deutschen Immobilienmarkt sind seit 2022 stark von globalen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen beeinflusst. Faktoren wie Inflation, Zinswende, geopolitische Unsicherheiten sowie Lieferkettenprobleme und Energiepreise wirken nicht isoliert, sondern interagieren direkt mit Angebot, Nachfrage und Investitionsbereitschaft im Immobiliensektor
Globale Makrotrends & ihre Wirkung auf den deutschen Markt
1. Zinsentwicklung & Notenbankpolitik
Die expansive Geldpolitik der EZB während der Pandemie führte zu einer Immobilienhausse bis 2021.
Ab 2022: Zinswende zur Inflationsbekämpfung – Folge: rapide gesunkene Finanzierungsspielräume, Preisrückgänge im Bestand.
2025: Erste Leitzinssenkungen der EZB im Frühjahr haben zu neuem Optimismus geführt; viele Marktteilnehmer erwarten schrittweise Belebung im 2. Halbjahr.
2. Inflation & Baukosten
Die Baupreise stiegen zwischen 2021 und 2023 drastisch (+30 %), getrieben durch Materialknappheit, Energiekosten und Fachkräftemangel.
Seit 2024: Stabilisierung der Baukosten, leichte Rückgänge bei einzelnen Gewerken – dennoch bleibt Bauen teuer.
Investoren agieren zurückhaltender, insbesondere bei Projektentwicklungen im mittleren Segment.
3. Geopolitik & Sicherheit
Ukraine-Krieg, Nahostkonflikte, Handelsstreit USA–China sorgen für Unsicherheit bei globalen Kapitalströmen.
Deutschland wird von institutionellen Anlegern weiterhin als sicherer Anlagehafen wahrgenommen – vor allem Core-Lagen in Berlin, München, Frankfurt, Hamburg.
Kapital sucht Sicherheit – nicht mehr allein Rendite.
Auswirkungen auf den deutschen Immobilienmarkt
Preistrends & Transaktionsvolumen
2023–2024: Rückgänge bei Kaufpreisen um 10–15 % in vielen Städten – besonders stark in energetisch sanierungsbedürftigen Objekten und Randlagen.
2025: Erste Stabilisierung, punktuell wieder steigende Preise in gefragten Lagen und im Neubausegment (besonders mit Effizienzstandard KfW 40/55).
Transaktionszahlen auf niedrigem Niveau, aber mit positiver Tendenz im zweiten Quartal 2025.
Wohnungsbau
Einbruch der Baugenehmigungen: −30 % zwischen 2021 und 2024.
Viele Projekte wurden gestoppt, da sie sich bei aktuellem Zinsniveau und Baukosten nicht rechnen.
Der Nachholeffekt wird sich ab 2026 zeigen – Neubauknappheit droht, insbesondere in Ballungsräumen.
Kapitalmarkt & Investorenverhalten
Private Anleger zunehmend selektiv – Fokus auf kleinere, vermietete Wohneinheiten mit Steuervorteilen (z. B. durch degressive AfA).
Institutionelle Investoren (z. B. Fonds, Versicherer) investieren wieder gezielt in Wohnimmobilien, meiden jedoch Büroimmobilien außerhalb von A-Lagen.
Family Offices und Auslandsinvestoren bevorzugen weiterhin Core-Märkte in Deutschland (Berlin, München, Hamburg).
Ausblick 2025/2026
Faktor | Tendenz 2025/26 |
Zinsen | Leichter Rückgang erwartet |
Inflation | Unter Kontrolle, EZB-Ziel nahe |
Baugenehmigungen | Auf niedrigem Niveau |
Wohnraummangel | Steigend – Angebotslücke vergrößert sich |
Kaufpreise | Stabil bis leicht steigend in guten Lagen |
Mieten | Weiter steigend, v. a. in Großstädten |
Neubau-Förderung | Entscheidend für Markterholung |
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